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La Casa muda
Ein Film, der vielversprechend und spannend beginnt, aber in einem hanebüchenen Finale endet, das vermuten lässt, es wäre in einer Taxifahrt zum Studio im letzten Moment verfasst worden.
Die junge Laura und ihr Vater werden von einem Bekannten gebeten, dessen in die Jahre gekommenes Haus auf Vordermann zu bringen. Doch gleich nach ihrer Ankunft hört Laura unheimliche Geräusche im ersten Stockwerk und, obwohl ihnen das vom Hausherren persönlich verboten wurde, steigt der Vater hoch, um seiner Tochter zu beweisen, dass da oben nichts ist. Nun ja, es folgt der obligatorische Schmerzensschrei, die darauf folgenden obligatorische Stille und ab nun beginnt der Film wirklich wirklich unheimlich zu werden.
Das Besondere an "The Silent House" ist, dass der Streifen ohne sichtbaren Schnitt gedreht wurde. Das allein macht ihn sehenswert! Die Kulissen sind stimmig, die Schockeffekte wunderbar platziert und liebevoll ausgeschmückt. Alles in allem ein wunderbarer Horrorfilm, wenn da nicht dieses desaströse Ende wäre. Dieses schreckliche, nichts aussagende und schrecklich "einfache" Ende, das es so ärgerlich macht, sich die 79 Filmminuten angesehen zu haben. Liebe Filmemacher: man kann nicht einfach schaurige Szenen, finstere Charaktere und gruselige Einzelheiten in eine Handlung stopfen und zum Schluss nichts davon sinnvoll aufklären. Wie bereits Annie Wilkes, die Titelheldin in einem der größten Horrorromane unserer Zeit "Misery" vom einzig wahren Horror-Großmeister Stephen King, anmerkte: "Das ist nicht fair!". Gut, man hätte dem Autor konsequenterweise nicht unbedingt beide Beine brechen müssen, aber ich verstehe diese Frustration allemal.
Kleiner Lichtblick für alle, die dem Stoff noch eine Chance geben wollen: demnächst kommt ein amerikanisches Remake heraus, in der Titelrolle Elizabeth Olsen (die kleine Schwester der zwei Olsen Twins). Vielleicht haben sich ja die neuen Autoren ein Herz genommen und die verstümmelte Story neu interpretiert. Ich werde mir das Remake auf jeden Fall anschauen und dann natürlich berichten.
Bis dahin: Gebt dem Original eine Chance. Bis Minute 60 ist er es allemal wert.
DiMi
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