
Der Gott des Gemetzels
Ach, wie hab ich mich gefreut, als ich von einem neuen Polanski-Film gehört habe, und oje, wie war ich enttäuscht als ich von der Handlung gelesen habe, die mir auf den ersten Blick recht Woody-Allen-esk (ich kann diesen kleinen, arroganten Kinderschänder einfach nicht ausstehen) erschienen ist. Zwei nette, gut bürgerliche Ehepaare treffen sich um über einen Klinsch ihrer zwei Sprösslinge zu diskutieren, der für einen der beiden mit einer blutigen Lippe endete. Klingt eigentlich nicht nach dem meisterhaften Regisseur grandioser Filme wie "Ekel", "Rosemaries Baby" oder "Tanz der Vampire", aber im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich meine anfängliche Skepsis besiegt und mir den Streifen doch angesehen habe!
Die vier Eheleute werden von Jodie Foster, John C. Reilly, Kate Winslet und Christoph Waltz gespielt und die ersten drei machen ihre Arbeit auch wirklich ganz ausgezeichnet, vor allem Jodie Foster und John C. Reilly stechen hier hervor, aber leider kann ich mit Herrn Waltzs' Art zu spielen so gar nichts anfangen. Sei es, weil ich ihn mit jeder Faser meines Körpers für überschätzt, arrogant und überheblich halte oder weil der gute Mann einfach nur eine Rolle drauf hat, nämlich die des Soziopathen (...wie heißt es doch so schön? "Am besten spielt man die Rollen, von denen etwas in einem selbst steckt"...), ich weiß es nicht, aber ich persönlich finde ihn hier eher störend und überkandidelt.
Beinahe die gesamten 77 Filmminuten spielen in einem Apartment, die meiste Zeit davon sogar in ein und dem selben Zimmer und dennoch ist es nicht eine Sekunde langweilig. Das ist zum einen der bereits genannten Schauspielriege und zum zweiten den unglaublich ausgeklügelten und witzigen Dialogen zu verdanken. Für alle mit passablen Englischkenntnissen lohnt es sich allemal den Film im Original zu sehen.
Fazit: Vom Anfang bis zum Ende ist Carnage ein wahres Vergnügen und im Grunde genommen doch nicht so weit von Polanskis bewährtem Konzept entfernt wie man zu Beginn meinen mag. Immerhin tauchen wir auch hier in die Abgründe der menschlichen Seele ab.
DiMi
Fazit: Vom Anfang bis zum Ende ist Carnage ein wahres Vergnügen und im Grunde genommen doch nicht so weit von Polanskis bewährtem Konzept entfernt wie man zu Beginn meinen mag. Immerhin tauchen wir auch hier in die Abgründe der menschlichen Seele ab.
DiMi
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