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Dienstag, 3. Juli 2012

Pelikan

Pelikan
Blekingegatan 40, 116 62 Stockholm

Ich gebe zu, dass das Pelikan nicht gleich um die Ecke ist (zumindest für die Meisten von uns) aber dennoch möchte ich etwas darüber schreiben. Womöglich möchte ja jemand in den kommenden Sommermonaten in den einzigartig kühlen Norden flüchten...

Gemütlich, ruhig und einladend - all das sind Attribute die auf das Pelikan mitten im Zentrum Stockholms NICHT  zutreffen und doch (oder gerade deshalb) ist es eine Klasse für sich.

Möchte man das Lokal betreten, erklärt einem ein freundlicher Herr (in dem Fall kein Sarkasmus! Der Herr war tatsächlich sehr freundlich), dass man in ca. 30-50 Minuten mit einem Tisch rechnen und gerne mit Getränken von der Bar vor  dem Lokal (drinnen ist nämlich kein Platz) darauf warten kann.

Da wir alle bereits sehr müde vom vielen Gehen waren und ein ortskundiger unserer Truppe meinte, dass das in Stockholm so üblich sei, entschlossen wir uns also zu warten.

Mit Bier aus dem umfangreichen Sortiment war die Wartezeit auch schnell vorüber und wir wurden zu unserem Platz gebracht. Sofort war ich überwältigt von der unheimlich beeindruckenden Lärmkulisse, die in dem Restaurant herrschte. Der riesige Gastraum erinnerte an eine alte Bahnhofshalle und die hohen Wände taten ihr Bestes das abartig laute Geschnatter hunderter Gäste wieder und wieder zurück zu werfen (und wieder und wieder und wieder...).

Nachdem meine erster Fluchttrieb unterdrückt war, begann ich mich über unseren liebevoll gedeckten Tisch zu freuen und mit Wohlwollen die Herzlichkeit des Kellners (wieder kein Sarkasmus!) festzustellen.

Die Getränkekarte war, wie in fast allen Pubs Stockholms, erfreulich umfangreich und vor Allem das englische  Hobgoblin Ale fand seine Fans.

Die Speisekarte war nicht all zu umfangreich aber durchaus für alle Geschmäcker brauchbar. Vor allem die schwedische Hausmannskost war hier vertreten, sprich  Fisch, Fisch und noch ein bisschen Fleisch. Für alle die die berühmten IKEA-Fleischbällchen Köttbular (sprich: "Schötbulla") lieben; die gibt es hier selbstverständlich auch und werden karrenweise serviert, da sie den Schweden offensichtlich genauso gut schmecken.

Das einzig vegetarische Gericht, Ziegenkäse-Quiche mit mariniertem Blattspinat und roter Beete hat für mich zunächst zwar nicht all zu verführerisch geklungen, haute mich im  Nachhinein aber umso mehr um.

Mein Fazit: Der Service und die Speisen des Pelikans sind wirklich ganz großartig! Nur das Ambiente lässt etwas zu wünschen übrig und die Frage warum man sich miteinander nicht normal unterhalten kann sondern sich anbrüllen muss, bleibt für mich unbeantwortet. Maybe it's a Swedisch thing...

DiMi

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