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Montag, 24. Juni 2013

Can ombre hair just die, please! (DiSa)

Noch vor einigen Monaten waren es übergewichtige, meist arbeitssuchende Teilnehmerinnen fragwürdiger TV-Unterhaltungskonzepte, Verkäuferinnen in Supermarktketten, Raumpflegerinnen oder gestresste Mütter, deren rausgewachsene Blondierung man als Gipfel der Ungepflegtheit mit Naserümpfen zur Kenntnis genommen hat.

Mittlerweile heißt diese Unart „Ombre Hair“ oder „Dip dye“ und ist – wie viele andere, unerträglich dumme Trends – durch irgendwelche Promis mit verwirrten Hairdressern über uns gekommen. Ähnlich wie das Tragen der billigen Handtasche in der angewinkelten Armbeuge unter Vortäuschung einer körperlichen Behinderung und bei gleichzeitigem Dauerhalten des glitzerverzierten Smartphones, oder das spastisch anmutende Ausstellen des Beines bei geschlitzten Kleidern á la Angela Jolie, ist Ombre Hair die Verballhornung einer an sich völlig natürlichen, und in diesem Falle sogar unerwünschten Sache: des Haaransatzes bzw. Nachwuses bei gefärbtem Haar.

Zugegeben, hat beispielsweise Penelope Cruz schon seit Jahren einen pechschwarzen Ansatz und nur um eine winzige Nuance hellere Haare in der Länge, so musste man in solchen Fällen gelungener Frisörkunst schon ganz genau hinschauen um zu bemerken, womit der diffizile, jedoch merklich schöne Unterschied erzielt wurde.

Da war auch ich – inzwischen zum regelrechten Ombre-Hair-Hater mutiert – angetan und etwas neidisch ob des, beim Durchschnittsfrisör nicht zu erreichenden Effektes.

Inzwischen läuft jedoch gefühlt jede 2. Frau mit gebleichten Haarspitzen und den fürchterlichsten Ausformungen und Varianten dieses Haartrends durch die Gegend. Mainstreamhörige und ausdrucksleere Modezombies mit blondem Nachwus wackeln selbstbewusst umher und beleidigen den guten Geschmack der wenigen Überlebenden dieses Hairstylemassakers.

Deshalb mein Aufruf an alle Bobo-Weibchen, WU-Tussen, Surfurlaub-Vortäuscherinnen, dunkelhaarige Schönheiten mit Migrationshintergrund und Möchtegernmodels: Jeder hat es inzwischen, es ist vorbei. Bitte, lasst es endlich gut sein!

DiSa

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