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Nach dem Tod des Patriarchen Richard Stoker bleiben Witwe Evelyn und Tochter India zankend wie eh und je zurück. Da taucht der als verschollen gegoltene Bruder des Verstorbenen auf und beginnt sich im Familiensitz einzunisten - sehr zum Leidwesen der stillen Tochter, jedoch zur Freude der promiskuitiven Mutter.
Der südkoreanische Regisseur Park Chan-wook lieferte mit Stoker seinen ersten englischsprachigen Film ab und reüssierte damit bei Kritikern und Publikum. Dabei setzte er vor allem auf seine Schauspieler und deren im Vordergrund stehende Performances, vernachlässigte dabei aber die Handlung.
Was ihm dadurch gelungen (oder auch passiert) ist, ist ein Film, der mit jedem Millimeter Zelluloid überkandidelter wirkt und die Worte 'Gebt mir den Oscar' dem Zuschauer geradezu entgegen brüllt. Die theaterhafte Inszenierung, die vielen ungünstigen - wohl aber beabsichtigten - Schnitte und vor allem das affektierte Schauspiel aller drei Hauptdarsteller ist dabei so unsubtil, dass die Geschichte von Minute zu Minute lächerlicher wird.
Mit India Stoker, gespielt von Alice-im-Wunderland-Shootingstar Mia Wasikowska, suchte sich die Produktion eine Heldin, die beim Großteil des Publikums für Begeisterung sorgte. Auf mich wirkte der Charakter aber eher wie ein billiger Abklatsch von Beetlejuices Lydia oder auch jeder anderen Mädchenfigur Hollywoods, die auf irgendeine Art anders sein soll (meistens liest sie gerne, zieht sich nicht so an, wie es die biedere Mutter gerne hätte und hat einen ungewöhnlichen Namen). Laaaangweilig!
Warum gerade Ridley Scott hier als Geldgeber...,Verzeihung..., Produzent fungierte ist mir ein Rätsel.
Vielleicht ahnte er schon beim Lesen des Skripts, dass das pseudo-philosophische Kino für alle, die sich für besonders geschmackvoll halten noch nicht gestorben ist.
DiMi
 
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