Translate

Dienstag, 22. Oktober 2013

Nachhilfe für junge Frauen (DiSa)

 Wann ist es eigentlich so völlig abwegig und unmöglich geworden, unangenehm aufzufallen, ohne sich zum Idioten der Nation zu machen? Eine abgefuckte Rockbitch zu sein, aber dabei trotzdem cool rüberzukommen? Anti zu sein, aber trotzdem von den Pro´s heimlich bewundert und beneidet zu werden? Na gut, Provokation ist heutzutage schon fast kein Thema mehr, weil sich die westliche Welt in der abgestumpften Lethargie der medialen Reizüberflutung verloren hat. Wie wir alle wissen haut einen eigentlich fast gar nichts mehr vom bequemen Hocker der Ernüchterung, weil selbst geschmackloseste Gesten wie der Hitlergruß schon anfangen ihren moralischen Schockeffekt für die Kunst einzubüßen.

Ein bizarres Beispiel für den zutiefst verzweifelten Versuch der heutigen (Promi-)Jugend, dem eigenen, sauberen Erfolgsimage zu entfliehen und in eine entgegengesetzte Richtung durchzustarten und Anlass meines Unmutes sind die letzten Auftritte einer - meiner Meinung nach - schwer gestörten jungen Frau namens Miley Cyrus. Ich möchte jetzt nicht über die erschreckenden Folgen reden, die es offensichtlich hat wenn unschuldige Kinder als Goldesel missbraucht und von ihren eigenen, gierigen Eltern auf den medialen Strich geschickt werden. Nein, denn das wäre Mitleid. Hier geht es aber um Hass. Und dieser blanke Hass gepaart mit Verachtung verzerrt mein Gesicht und verändert meine Gesichtsfarbe zu einem zornigen rot wenn ich noch ein einziges Mal mit einem Foto oder einer Nachricht im Internet belästigt werde, auf dem Miss Cyrus schon wieder ihren ekligen Waschlappen aus dem weit geöffneten Mund streckt. Okay, man kann mir Doppelmoral vorwerfen weil ich Gene Simmons trotzdem cool finde und auch absolut nichts gegen seine Zunge habe. Aber diese neue Mode, an der man sicher nicht dem Bassisten einer Rockband, sondern höchstwahrscheinlich einem völlig überschätzten Model namens Cara Delevigne die Schuld geben muss, ist nichts als ein mehr als erbärmlicher Versuch, „crazy“ und „anders“ zu sein. Ein Versuch, der vollkommen nach hinten losgeht.

Dabei hätten es weder Cara noch Miley wirklich nötig, jedes Mal dümmlich debil die Zunge rauszustrecken sobald sie eine Kameralinse bemerken. Cara hat immerhin Augenbrauen wie Theo Weigl und sieht ungeschminkt aus wie ein 12jähriger Bub - was schon sehr ungewöhnlich ist für ein Model. Alleine mit diesen beiden Alleinstellungsmerkmalen und der Tatsache, dass sie säuft, kokst und Party macht bis zum Abwinken wäre es sicher auch ohne besagte Dauergeste möglich gewesen, Kate Moss am Olymp der Etwas-mehr-als-nur-schön-Models abzulösen. Und Miley hat ja schon vor einiger Zeit all ihren Mut zusammengenommen und sich beinhart eine schneidige Kurzhaarfrisur verpassen lassen (Oh my gosh! Wie crazy!), das darf man auch nicht unerwähnt lassen.

Insofern wäre ich einfach nur froh, wenn sich junge Frauen in der Medienbranche, die sich von den langweiligen Durchschnittsschönheiten abheben möchten vielleicht etwas dafür einfallen lassen, was ein bisschen mehr, sagen wir mal, STIL hat und vielleicht auch nicht so leicht und schnell von jedem Zirkusäffchen kopiert werden kann.

DiSa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen