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Mittwoch, 21. März 2012

Am Ende der Straße

von Brian Keene
 


Copyright by Heyne

Eines Morgens erwacht der ahnungslose Pizzalieferant Robbie Higgins und muss fest stellen, dass es trotz der morgendlichen Uhrzeit stockfinster ist. Seine Freundin Christy und auch all die anderen Bewohner des kleinen Städtchens Walden sind ratlos und wissen nicht was es mit der nicht weichen wollenden Finsternis auf sich hat und warum weder Strom noch Wasser fließen wollen. Langsam aber sicher macht sich Panik unter den Waldeners breit und schon bald gilt es sich nicht nur mehr vor der Dunkelheit in Acht zu nehmen sondern auch vor seinen lieben Nachbarn, denn in der Finsternis ist sich jeder selbst der Nächste.

Mit „Am Ende der Straße“ hat der Amerikaner Brian Keene einen unterhaltsamen und vor allem überaus „effizienten“ Horrorschocker geschaffen. Effizient deshalb weil die Geschichte einfacher nicht sein könnte: eine Stadt erwacht – es ist finster – aus. Und doch (oder gerade deshalb?) schafft es der Autor den Plot glaubhaft und deshalb auch so erschreckend weiter zu spinnen. Dabei geht es weit weniger um die Erkundung der rätselhaften Dunkelheit, obwohl natürlich einige Spekulationen angestellt werden, als viel mehr um die Natur des Menschen sich in Ausnahmesituationen auch ausnehmend zu verhalten. Dabei erfindet Keene bei der Zusammenstellung seiner Charaktere durchwegs das Rad nicht neu- da gibt es den einfachen aber heldenhaften Hauptakteur, einen leicht trotteligen aber mutigen Nachbarn und auch die obligatorische White-Trash Anführerin darf nicht fehlen- doch das sei ihm verziehen, kann er diese Schwäche doch mit pointierten Dialogen und blumiger Sprache wieder wett machen. Für alle H.P.Lovecraft Fans unter uns, gibt es gegen Ende doch auch noch einen kurzen Abstecher in die wunderbare Welt des Cthulhu Mythos (in keiner Geschichte sollten Urzeitmonster fehlen!). Fazit: Eine Freude für alle Fans der „was wäre wenn“ Literatur aber nichts für diejenigen für die eine Geschichte bis ins Kleinste ausgeklügelt und fertig gestickt brauchen. Man darf also gespannt sein was uns Mr. Keene in Zukunft noch so bescheren wird. 

DiMi

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