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Donnerstag, 14. Juni 2012

Ich hasse: nervende Praktikanten, die mit sich selber reden

Natürlich darf man nicht unfair sein. Wir alle haben schon mal das ein oder andere Praktikum absolviert und dabei über die ein oder andere Schulter geschaut und sind dabei vermutlich sogar dem ein oder anderen auf die Nerven gegangen. Aber ein gewisses Maß an Verträglichkeit spreche ich mir und den meisten Anderen doch zu. Nicht aber....dem einen....dem Praktikanten aus der Hölle. Nennen wir ihn Crazy Phil!

Am ersten Tag ging es noch. Ich hatte den Eindruck einen schüchternen, leicht zerstreuten und auf Grund seiner nicht zu leugnenden Hässlichkeit verunsicherten kleinen Buben vor mir zu haben, wobei dieser "kleine Bub" gut 10 Jahre älter war als ich.

Dass er in seiner Ausbildung anscheinend nicht all zu viel gelernt hat, konnte ich ihm genauso wenig vorwerfen, da ich durch die gleiche Schule gegangen bin und beurteilen kann, dass man abgesehen von einem dicken Minus auf dem Konto nicht viel mehr für seine Zeit bekommt.

Trotzdem ist mir Crazy Phil recht bald als über durchschnittlich langsam und nicht sonderlich helle aufgefallen. Das war am zweiten Tag... 9 weitere lagen noch vor mir.

Am dritten Tag bekam Crazy Phil eine Aufgabe von mir. Eine Aufgabe, der er angesichts seiner Ausbildung und seines Alters (und weil sogar ein mittel intelligenter Koalabär sie gemeistert hätte) gewachsen hätte sein müssen. Weit gefehlt! Nicht nur, dass Crazy Phil viele, viele, viel Fragen hatte (oh und wie viele Fragen es waren...), nein, er begann auch noch mit der unheiligen Abartigkeit des vor sich Hinmurmelns. Bald hatte dieses Murmeln eine unangenehm summende Konsistenz entwickelt, die sich schmerzhaft in meine Eingeweide zu bohren drohte, was wohl auch mit Crazy Phils hoher Glöckchenstimme zu tun hatte.

Fragte man ihn dann ob es ein Problem gäbe, flötete er nur "Nein nein...es ist nur...............................................................................". Während man also drauf wartete "was es denn nun wäre" vergingen gefühlte Stunden, aber dann bekam man eine derart dumme und unsinnige Frage gestellt, dass man sich wünschte die Stille hätte für immer angehalten.

Ich versuchte seine Anmerkung so gut ich konnte und so gut es meine sonderpädagogischen Fähigkeiten zuließen zu beantworten und ging wieder an die Arbeit. Keine zwei Sekunden später fing es jedoch wieder an: das Gemurmel! Man sollte meinen, dass ich mich nach einiger Zeit daran gewöhnt hätte, aber   irgendetwas hatte Crazy Phil an sich, dass es mir nicht möglich machte seine schrullige Art zu ignorieren. Ich ertappte mich sogar dabei, wie ich ihn über den oberen Bildschirmrand mit böse funkelnden Augen tangierte und mir wünschte er würde doch einfach... naja sagen wir einmal... gehen.

Morgen ist der letzte Tag von Crazy Phil's Praktikum und ich fürchte mich schon jetzt vor der Verabschiedung (Oh Gott, ich hoffe er möchte nicht von mir umarmt werden!).

Die nächsten Praktikanten jedenfalls werden von mir genauestens unter die Lupe genommen bevor ich sie für zwei Wochen über meine Schulter schauen lasse. Die Zeit mit Crazy Phil hat mir vorerst gereicht!

DiMi


2 Kommentare:

  1. hahaha, köstlich, die geschichte möcht ich nächstes mal genauestens erzählt bekommen!

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  2. Wirst du! Wie bei Sleepers ;)

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