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Montag, 1. Oktober 2012

Geisterbeschwörung live? Wohl kaum...

Es sollte das große Finale des /slash Filmfestivals sein - eine Live-Geisterbeschwörung im Kinosaal. 

Doch was es tatsächlich wurde, trotzt jeder Beschreibung. 

Der Kinosaal wurde stimmig hergerichtet, (elektrischer) Kerzenschein trug sein Übriges zur schummrigen Stimmung bei und ohne ein Wort der Begrüßung oder Erklärung ging es auch schon los. 

Auf der Leinwand erscheinen düstere, teils verstörende, teils bekannte Bilder (z.B.: die Zwillinge aus Shining oder auch der Zwerg aus Twin Peaks… Macht das Ganze gleich halb so gruselig, wenn man die „mysteriösen“ Szenen bereits auf ATV gesehen hat). 

Dazu ertönt ohrenbetäubende (Danke an dieser Stelle an das Filmcasino für den Tinnitus!) Grusel-Musik inklusive „geheimnisvoller“ Stimmen und Schreie. Und nun stelle man sich noch zwei Kasperle vor (der eine dünn und haarlos, der andere ein verschwitztes Michael Moore-Double), die sich kommentarlos mit ihren Laptops beschäftigen und mit ernster Miene auf Knöpfe drücken (vermutlich haben sie die ganze Zeit WOW gespielt oder Pornos gesucht…), während die Zuseher brav und fromm, in der Hoffnung die ihnen versprochene Geisterbeschwörung zu sehen, warten.

Als sich „Michael Moore“ dann endlich erhebt und sich behäbig eine schwarze Maske übers speckige Gesicht zieht, keimt Hoffnung im Saal auf und man freut sich nun doch noch etwas geboten zu bekommen. Leider wird auch dieser Funken im Keim erstickt, denn abgesehen davon, dass der dicke Maskenmann nun in eine Art Bügeleisen spricht, passiert rein gar nichts und das für elende 20 Minuten (gefühlte Stunden).

Als das Getöse endlich aufhört und die Bilder von der Leinwand verschwunden sind, sagt der Glatzen-Kasperl schulterzuckend „Das war's und beide schreiten von Dannen.

Zurück blieben eine Horde enttäuschter Hipsters, mein Freund und ich, wobei ich bis zum Zeitpunkt, als die Glastür des Filmcasinos hinter uns zu schwang, noch fest mit einem „Clou“ gerechnet habe. 

Erst nach ein paar Schrittmetern ist mir dann bewusst geworden, dass ich soeben 30 Minuten meines Lebens- und noch schlimmer - meines Sonntagabends verschenkt hatte und zwar an zwei Gestalten, die sich Black Manna nennen und FM4-Moderatoren sind. 

So gesehen irgendwie doch gespenstisch!

DiMi


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