Ach, das waren noch Zeiten als ich, leidgeplagtes junges Mädchen, meiner tristen Weltuntergangsstimmung frönte und dabei meinen Helden - den Levellers - zuhörte.
Die wussten nämlich immer schon Bescheid wie der Hase läuft auf dieser schrecklichen, korrupten, unbarmherzigen Welt und sprachen einer pubertierenden Halbwüchsigen wie mir nur so aus der Seele.
Da war es für mich eines der Highlights meines jungen Lebens als ich sie das erste Mal und die vielen Male darauf live sehen durfte.
So wie auch am Mittwoch in der Arena (Wien):
|  | 
| Living Lache | 
Als Support Act trat die Wiener Band Living Lache auf, die mit ihrer fröhlichen Mischung aus Folkrock und Punk das Publikum anheizte.
Nach einer kurzen Umbauphase war es dann soweit und die 6 (stellenweise 7) Levellers betraten die Bühne. Die Setlist war gut durchmischt. Viele der alten Sachen aber natürlich auch ein paar wenige Nummern vom neuen Album Static on the Airwayes wurden gespielt. Am meisten vertreten war aber doch ihr 1991 erschienenes Meisterwerk Levelling the Land, das nicht nur eine ihrer besten Scheiben ist, sondern auch noch eines DER Alben der Musikgeschichte darstellt (für mich zumindest...).
Das Publikum, mit der Auswahl sichtlich zufrieden, grölte, jauchzte, tanzte und sang glücklich mit. Vom Enthusiasmus seiner Fans ganz angetan taute der zunächst recht grantige Sänger Mark Chadwick schließlich doch noch auf und belohnte uns mit dem ein oder anderen "Thanks" (wahrlich herzerwärmend...) Die anderen Mitglieder waren aber von Anfang bis Ende gewohnt lustig und spielten mit merkbarer Freude!
| The Levellers | 
Doch das Highlight des Abends (meines Abends zumindest) war als ich im Backstage-Bereich dann doch tatsächlich eine Zigarette mit meinem Lieblings Leveller Charlie Heather rauchen durfte.
Mein Vorhaben "völlig cool" zu wirken war allerdings bereits nach dem ersten Zug dahin, als ich mit piepsender Stimme erklärte ihr größter Fan zu sein. Sichtlich gerührt (und wohl auch etwas befremdet) unterhielten wir uns trotzdem noch eine Weile und es stellte sich heraus, dass wir uns, was ihr bestes Album und ihr bestes Lied anging, völlig einig waren (Oooooohhh...das muss Schicksal sein!).
Aber auch die restlichen Bandmitglieder Jon Sevink (an der Fiedel), Jeremy Cunningham (der Bassist) und Matt Savage (am Keyboard) waren sehr nett und aufgeschlossen. Oder sie waren schlichtweg überrascht von einer kleinen, aufgelösten Person mit Piepsestimme "Gottähnlichkeit" adjustiert zu bekommen...
Ist aber auch egal! Ich freue mich jedenfalls schon, wenn sie wieder kommen und vielleicht spielen sie dann ja an einem Ort an dem man den weißen Spritzer auch tatsächlich trinken kann... ganz ehrlich Arena:"Pfui Teufel!"
DiMi
 
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen