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Samstag, 9. Februar 2013

ParaNorman

Ein entzückender 3D-Stop-Motion Film, der dem durchschnittlichen Hotel-Transilvania-Schmus weit voraus ist.
Copyright by Universal

Der kleine Norman Babcock ist etwas anders. Nicht nur, dass er in seinen jungen Jahren bereits ein ausgeprägtes Faible für Horrorfilme hat, nein, er sieht und spricht auch mit Geistern - allen voran seiner kürzlich verstorbenen Oma. 
Dafür haben leider die wenigsten Bewohner von Blithe Hollow Verständnis und - noch schimmer - fürchten sich auch noch in bester Redneck-Manier vor ihm. Da tritt der als verrückt verschriene Onkel in sein Leben und erzählt ihm von einem schrecklichen Fluch, der die Kleinstadt heimsuchen wird und den nur Norman aufhalten kann. 

Meine Fähigkeiten spannende und prägnante Inhaltsangaben zu verfassen sind, ich gebe es zu, etwas beschränkt, aber so banal sich die Geschichte jetzt anhören mag, so vielschichtig und spannend ist sie in Wirklichkeit. 

Hexenverbrennungen, Zombies (und ihre Gefühle) oder ungute White-Trash-Dynamik sind nur ein paar wenige Facetten der von Anspielungen und Kritik strotzenden Handlung. 

Verantwortlich zeigen sich dafür Chris Butler und Sam Fell, die beide keine unbeschriebenen Blätter auf dem Gebiet der Animation abseits des Mainstreams sind.
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Letzterer konnte bereits mit The Tale of Despereaux und Flushed Away (eine wunderbare Anspielung auf das filmische Debakel von Guy Ritchie und seiner unheiligen Ex-Frau Madonna, die uns deutschsprachigen Filmfans jedoch genommen wurde indem ein  nichtsnutziger Marketing-Futzi den unsagbar dämlichen Titel Flutsch und Weg für geeigneter hielt. Danke an dieser Stelle!) überzeugen.

Chris Butler hingegen war bei den zwei wunderbaren Gruselspäßen  Corpse Bride und Coraline dabei, wobei zweit genannter Streifen noch einen Tick besser war, da er sich des tuntigen Tim-Burton-Touchs entledigen konnte (meine Entschuldigung hier an alle Tim-Burton-Fans!) 
Unter den stimmgebenden Schauspielern ist übrigens auch das nicht altern wollende Gruselmädchen aus Silent Hill und Fall 39. Passt also wie angegossen in die Geschichte. Norman wird von Kodi Smith-McPhee gesprochen, der bereits an der Seite von Viggo Mortensen in The Road oder auch dem amerikanischen Remake von Lat den rätte komma in (ich liebe Schwedisch) Let the right one in spielte.


Die diesjährige Oscarnominierung in der Kategorie "Animated Feature Film" ist also absolut verdient und meine Stimme hat ParaNorman auf jeden Fall.

DiMi




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